7 Merkmale, die erfolgreiche Projekte und langjährige Beziehungen gemeinsam haben
Warum scheitert ein Projekt? Warum scheitern Beziehungen?
Dafür gibt es viele Gründe, das wissen wir alle. Wahrscheinlich jeder von uns ist schon einmal verlassen worden oder hat jemanden verlassen.
Eine komplexe Mengegelage an Gefühlen, meist auch noch hochemotional und oft mit viel Leid verbunden. Gesagt wird dann gerne, dass man sich auseinandergelebt hat, jemand neuen kennen gelernt oder das Interesse füreinander verloren… meist ist der wahre Grund hinter dem Grund gar nicht so leicht zu finden und setzt sich aus vielen verschiedenen Aspekten zusammen.
BEZIEHUNGEN MÜSSEN GEPFLEGT WERDEN – PROJEKTE AUCH!
Ähnlich ist es mit Projekten, die nicht mehr gut laufen (aber noch fertig gestellt werden müssen). Oft gestartet mit viel Motivation, Energie und Leidenschaft ist irgendwann die Luft raus und so ein Projekt wird nur noch irgendwie fertig gestellt. Mit hängen und würgen. Am liebsten würde man die Projektpartner verlassen.
KENNST DU AUCH PROJEKTE, DIE DU AM LIEBSTEN VERLASSEN WÜRDEST?
Wenn ich das dann anspreche, höre ich oft: uns fehlen die richtigen technischen Tools. Und hier sage ich ganz klar: Nein!
Klar, Projekte brauchen auch eine technische Komponente und die richtigen Tools. Aber wie in jeder guten Beziehung geht es erst mal um etwas anderes: um die Pflege der Partnerschaft. Und dafür kannst du direkt von Projektbeginn an sorgen.
WARUM PROJEKTE SCHEITERN
Die meisten funktionierenden Beziehungen beruhen darauf, einander zu vertrauen, sich miteinander wohl zu fühlen und einander zugehörig zu fühlen. Und sie funktionieren, weil der Willen da ist, eine gute Beziehung zu führen. Du hast es also selbst in der Hand – aber alle anderen Projektbeteiligten auch.
Professionelles Projektmanagement erfordert diszipliniertes Vorgehen und deine Liebe zum Projekt. Auch, wenn jedes Projekt anders ist, gibt es zahlreiche allgemeine Grundsätze, an die du dich halten solltest. So optimierst du deine Erfolgschancen.
DAS SIND DIE 7 MERKMALE GUTER BEZIEHUNGEN – UND GUTER PROJEKTE!
1. Jede Beziehung ist von unterschiedlichen Charakteristiken geprägt
Wir sind alle unterschiedlich, so einfach und klar. Aber wer ist eigentlich mit im Projekt und mit welchen persönlichen Anteilen? Bestimmt hast du auch unterschiedliche Typen in deinen Projekten. Da gibt es oft sehr schnelle Umsetzer, aber auch Bedenkenträger, ewige Nörgler und die, die Luftschlösser bauen. Es ist gut, wenn ihr euch im Detail darüber auseinandersetzt, wer mit welcher Persönlichkeit dabei ist.
Das heißt nämlich auch, dass ihr dann wisst, wie ihr gegenseitig mit euch umgehen solltet. Der bodenständige, zuverlässige Planer will nicht vom Visionär hören, dass es mal ein bisschen lockerer sein soll. Aber vielleicht wäre mal Wertschätzung dazu angebracht, dass der Bodenständige alles zusammenhält?
2. In jeder guten Beziehung wird gestritten
und sich auch wieder vertragen.
Dabei heißt es, kompromissfähig zu sein und nicht nur seinen Willen durchsetzen zu wollen. Worum geht es, wenn du unbedingt deine Meinung und Lösung durchsetzen willst? Ist die Lösung wirklich belegbar besser (dann kämpf dafür!)?
Oder geht es dir darum, dich durchzusetzen und so deine Macht zu behaupten?
Sorry, aber solche Alphatiere sind echt aus der Mode. Gilt fürs Projekt und deine private Beziehung.
3. Akzeptanz und gegenseitiger Respekt
Ständiges Nörgeln und Kritisieren zerstört jede Partnerschaft.
Wenn man Psychologen fragt, was eine Partnerschaft am schnellsten zerstört, dann ist es: ständige Kritik. Mit Kritik wird immer eine Gegenreaktion ausgelöst: Wut.
Das sind die denkbar schlechtesten Faktoren, um erfolgreich Projekte zu managen (oder Partnerschaften zu führen).
Was hilft? Wenn du jemanden im Team hast, der ständig damit beschäftigt ist, andere Teammitglieder (oder auch nur einen) durch Kritik abzuwerten, dann lass das nicht zu. Suche ein 4-Augengespräch und sprich deine Beobachtung offen an. Wenn es einen Konflikt gibt, suche dir professionelle Unterstützung.
Anstatt negativer Kritik ist es viel erfolgsversprechender, Angebote zu machen. Zum Beispiel mit solchen Formulierungen: „Versuche doch mal diese oder jene Idee.“, Feedback zu geben: „Meine Erfahrung ist, dass es mit dem Ablauf in dieser Reihenfolge besser klappen würde“ oder zu einem offenen Austausch einzuladen. Das macht allen Beteiligten bessere Laune.
4. Humor
Einige Paartherapeuten behaupten, Humor sei das wichtigste in Beziehungen (ernsthaft, sie sagen, Humor sei sogar wichtiger als Sex).
Wenn wir lachen, schütten wir Glückshormone aus. Durchs Lachen machen wir uns lockerer. Beides gute Voraussetzungen, um in Projekten auf bessere Lösungen zu kommen. Denn wenn wir verkrampft auf der Suche nach der besten Lösung für ein komplexes Problem sind passiert was? Genau: Nichts!
Komplexe Probleme lösen wir am besten aus dem Unterbewussten, natürlich nicht von selbst, sondern du benötigst all dein Fachwissen und deine Expertise. Aber, das ist von Neurowissenschaftlern bewiesen, dafür müssen wir auch in der richtigen Stimmung sein, Lachen fördert diese Stimmung.
Lachen hat noch eine ganze Reihe anderer positiver Faktoren. Einer davon ist, dass negative Emotionen ausgeschaltet werden. Der oben beschriebene ewige Kritiker hat dann also automatisch nichts mehr zu sagen.
Und ganz ehrlich: so ganz ohne Lachen in der Beziehung und am Arbeitsplatz, das wäre doch traurig. Manchmal habe ich Führungskräfte im Coaching, die finden, dass ihre Mitarbeiter zu viel lachen. Dann muss ich ein ernsthaftes Gespräch führen…
5. Fürsorge
Sorgst du gut für dich und für andere? In einer Langzeitstudie in den USA fand man heraus, dass Paare länger zusammenbleiben, wenn das richtige Maß an gegenseitiger Unterstützung, Geborgenheit und Humor gegeben ist.
Auch in Projekten gilt: kümmert euch umeinander, unterstützt euch gegenseitig.
Aber Achtung: jeder ist erwachsen und für sich selbst verantwortlich. Bemuttern ist nicht erlaubt. Wenn der Fürsorgedrang überhandnimmt, sprecht miteinander und fahrt das Bekümmern auf ein vernünftiges Maß herunter.
Und ebenfalls ganz wichtig: sprich aus, was du gerade brauchst. Keiner kann ahnen, dass du dir eine Einführung in ein neues Softwaretool wünschst. Sag also, was du willst.
6. Zuverlässigkeit
Erwachsene Menschen zeichnet es aus, dass sie zuverlässig sind. Das heißt, dass du dich an Vereinbarungen oder Deadlines hältst. Jedem von uns passiert es mal, eine Vereinbarung nicht einhalten zu können. Dann kündigst du das an und sorgst dafür, dass anderen daraus kein Nachteil entsteht.
Zuverlässig zu sein bedeutet auch, dass du zu deinem Partner oder deinem Projekt stehst. Was haben die anderen davon, wenn du schon beim kleinsten Problemchen darüber nachdenkst, aus dem Projekt auszusteigen?
Wolltest du einen solchen Partner im Projekt haben? Oder in deiner Beziehung?
7. Kommunikation
Über Kommunikation wird ja immer so viel geschrieben, dass ich es eigentlich gar nicht mehr extra betonen mag. Gleichzeitig läuft so viel schief in der Kommunikation. Wir wissen in der Theorie alles darüber, wie wir kommunizieren sollen und in der Praxis gibt es noch viel optimierungsbedarf.
Natürlich soll deine Kommunikation wertschätzend sein, das weißt du ja schon von Punkt 3. Aber auch transparent und verbindlich. Du weißt, dass du in Ich-Botschaften sprechen sollst und aktiv zuhören.
Du kennst bestimmt auch diese Paare, die nach Jahren der Partnerschaft kaum noch miteinander reden. Findest du das auch so traurig wie ich?
Nimm alles, was du über Kommunikation weißt zusammen und bringe es positiv in deine Projekte ein. Jeden Tag!
So, das ist eine ganze Menge, auf die du achten sollst. Gleichzeitig soll ja immer dein Projekt im Mittelpunkt stehen!
FAZIT
Ja, die richtigen Tools sind in allen Phasen der Projektsteuerung wichtig. Aber wenn du dein Team nicht von Anfang an mitnimmst, dann ist dein Projekt zum Scheitern verurteilt. In meiner Anleitung „Wie du Projekte zu Erfolgsstories machst“ erfährst du, wie du beides mit einem cleveren Tool unter einen Hut bekommst.
Was läuft an deinen Projekten gerade schleppend und was gut?
DARF´S NOCH ETWAS MEHR SEIN?
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